In 2ter Lesung haben der Werksausschuss und die Verbandsversammlung eine neue Gebührensatzung verabschiedet. Diese wird nach Freigabe durch die Aufsichtsbehörde nun rechtskräftig. Die Ursachen für die notwendigen Preisanpassungen möchten wir Ihnen darlegen:
- Strom und dessen Kosten sind allseits in der Diskussion. Sie sollen sich in den kommenden Monaten verdrei- bis vervierfachen. Zwar ist die Entwicklung nicht mehr so extrem wie noch im Herbst 2022, aber die Unsicherheit ist beträchtlich. Da die Wasserwerke pro Jahr rund 3,4 Millionen Kubikmeter Wasser fördern, muss entsprechend viel Strom für die Pumpleistung eingesetzt werden. Es ist daher notwendig Risikoabsicherung zu betreiben.
- Bauleistungen und Materialen: Die Kosten hierfür sind in rasender Geschwindigkeit gestiegen. Im Laufe des Jahres waren fast 50 Prozent Preisanstieg bei gewerblichen Produkten im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Seither bewegen sich die Preisindizes nun anhaltend auf hohem Niveau. Manche Materialen waren nur noch mit hohen Aufschlägen (und immensen Lieferzeiten) zu erhalten. Dass dies höhere Kosten zur Folge hat, dürfte kaum überraschen.
- Personalkosten: Die aktuellen Tarifforderungen der Gewerkschaften geben eine Idee darauf, wohin die Reise bei den Personalkosten gehen wird.
- Energiekosten. Der Dieselpreis ebenso wie der Gaspreis sind ein deutlicher Faktor für unseren Fuhrpark (inkl. Bagger etc.) ebenso wie die Heizkosten.
- Rücklagen sind durch kostenintensive Erneuerungen im Rohrnetz und Straßensanierungen quasi aufgebraucht.
- Notversorgung und Notfallszenarien zur Daseinsvorsorge erfordern zusätzliche Investitionen. Um den Anforderungen zur Wahrung der Handlungsfähigkeit und Risiko-Orientierung gerecht zu werden, wurden vielfältige Maßnahmen in einem Notfallplan erarbeitet. So haben wir aufgrund der aktuellen Ereignisse zwei Notstromaggregate von je 312 KW im Frühjahr 2022 bestellt. Diese werden in den nächsten Tagen in Betrieb gehen. Damit ist bei Eintreten eines sogenannten „Schwarzfalls“ die weitere Versorgung sichergestellt. Zudem sind bereits im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen von je 100 KW Peak für die Wasserwerke in Jockgrim und Kuhardt bestellt worden. Auch diese werden zeitnah erwartet. Für Kommunikationszwecke im „Schwarzfall“ wird ein unabhängiges Funknetz errichtet, welches auch die Kommunikation mit den Außen-Gewerken sichern soll.
- Zur Überwachung des Netzes werden funkauslesbare Wasserzähler erprobt, deren Mehrwert auch darin liegen könnte, dass die Wasserversorgung Verluste im Rohrnetz detektieren kann. Zudem wäre es für Kunden interessant, für ihr Eigentum eine Rohrbruchüberwachung zu realisieren.
- Der geplante Neubau eines zusätzlichen Wasserwerkes im nördlichen Bereich des Versorgungsgebietes steht noch in Planung. Hier bedarf es zunächst eines Grundstückes. Diese Wassergewinnung hat zum Ziel, redundante Ressourcen zu sichern, die Wege (Verweildauer) des Wassers zu reduzieren, und bei Stromausfall auch aus dem nördlichen Versorgungsgebiet Wasser fördern zu können.
Während private Unternehmen ihre Projekte zurückstellen oder ihre Planungen beenden, müssen die Wasserversorger weiter investieren. Straßensanierungen bedeuten meist auch Erneuerung der Leitungstrassen. Die Kosten werden hierbei durch die Material-, Entsorgungs-, und Betriebskosten, aber auch aufgrund von behördlichen Auflagen immer kostenintensiver.
Wasserversorger sind kritische Infrastruktur. Als kommunale Unternehmen sind sie für die Daseinsvorsorge von existenzieller Bedeutung. Insofern ist jede Investition auch eine Anlage für die versorgten Anwohner und ein Beitrag für die Zukunftssicherung.
Wir dürfen als Zweckverband bestimmungsgemäß keine Gewinnerzielung betreiben. Gerade deshalb sind wir weiter bemüht, die Kosten sowie die Gebühren im notwendigen Rahmen zu halten.
Wir möchten uns besonders bei unseren aufmerksamen Kunden bedanken, die uns Wasseraustritte und Defekte schnellstmöglich melden! Wie immer sind wir unter der Tel.-Nr. 07271-9586-0 für alle Fragen und Problemmeldungen rund um die Uhr für - SIE - unsere Kunden erreichbar.